Bei Verdachtsdiagnose koronare Herzerkrankung stellt sich die Frage nach dem besten diagnostischen Vorgehen. Unnötige invasive Untersuchungen gilt es zu vermeiden, aber gleichzeitig das individuelle Risiko verlässlich einzuschätzen. Ein modernes diagnostisches Verfahren, das auf den Grundlagen der Auskultation basiert, könnte diese diagnostische Versorgungslücke schliessen.
Bereits seit Längerem werden neue Methoden für eine bessere KHK-Risikoabschätzung gefordert. Das Belastungs-EKG wurde in den ESC-Guidelines 2019 zurückgestuft und wird nur noch als Alternativtest empfohlen, falls keine anderen nicht-invasiven oder invasiven Bildgebungsverfahren zur Verfügung stehen. Folglich muss man die nicht-invasive KHK-Diagnostik grundlegend neu überdenken. Der schwedisch-dänische Medizintechnikhersteller Acarix AB bietet einen neuen ultrasensitiven akustischen Ausschlusstest an. Das CADScor®-System erfasst mittels eines hochsensiblen Mikrofons die durch atherosklerotische Koronarplaques verursachten Strömungsgeräusche. Dabei wird ein kleiner Recorder direkt über dem Herzen an der Haut angebracht und analysiert in vier Messreihen die Strömungsgeräusche. Unter Verwendung weiterer klinischer Angaben berechnet das Gerät anschliessend einen KHK-Risiko-Score («CAD-Score»). Mit einer hohen negativen Vorhersagewahrscheinlichkeit (NPV, «negative predictive value») von 97,2% lassen sich mit dem Ergebnis eine obstruktive KHK ausschliessen und die weiteren diagnostischen und therapeutischen Weichen stellen. Bei Patienten mit stabilem Brustschmerz ist das Acarix CADScor®-System somit eine einfache und sichere Methode, eine koronare Herzerkrankung auszuschliessen.
Quelle: «KHK-Ausschluss bei stabilem Brustschmerz», Acarix AB / Bodenwinkler MedTec GmbH, 2021.
CARDIOVASC 2021; 20(2): 33