Chemical Peeling ist eine der ältesten ästhetischen Methoden und erlebt in der heutigen Zeit gerade ein Revival. Trotzdem es immer wieder Neuerungen auf dem Lasermarkt mit interessanten Geräten gibt, deren Anschaffungskosten natürlich erheblich sind und insofern zunächst die Amortisierung dieser Gerätekosten ansteht, bleibt Chemical Peeling eine extrem effektive Methode mit sehr geringen Verbrauchskosten für den Arzt. Die Ergebnisse sprechen für sich und die Patienten begleiten ihren behandelnden Arzt treu über Monate bis Jahre, je nach Indikation.

Wichtig ist eine sehr ausführliche und gute Aufklärung, damit die Patienten wissen, was mit welchem Peeling erreicht werden kann und dass ihre eigene Mitarbeit mit den Home-Care-Produkten zentral für das Behandlungsergebnis ist. Der Einsatz von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor ist zwingend. Bei der Beratung muss man klar erklären, dass mit einem oberflächlichen Peeling eine Narbenbehandlung nicht optimal möglich ist, dass aber Melasma und Hyperpigmentierungen sowie Akne und Rosazea die geeigneten Indikationen sind. Auch die Verbesserung des Hautbilds ist eine geeignete Indikation für ein oberflächliches Peel. Die Behandlung von Fältchen beginnt ab dem mitteltiefen Peel und ist ex­trem effektiv mit einem tiefen Phenol-Peeling.

Die Internationale Peeling Society (IPS), in deren Vorstand so klangvolle Namen aus der Peeling-Szene und aus der internationalen ästhetischen Dermatologie versammelt sind wie u.a. Harold Brody, Gary Monheit, Marina Landau und Luitgard Wiest, hat sich auf ihre Fahnen geschrieben, Dermatologen in der Methode «Chemical Peeling» weiterzubilden und die Datenlage zum Thema zusammenzutragen und zu verbessern.

Eine deutschsprachige Leitlinie zum Thema «Chemical Peeling» ist durch mich angemeldet worden und wird in den nächsten Jahren geschrieben werden. Auch und gerade die Methoden der ästhetischen Dermatologie müssen evidenzbasiert sein und Leitlinien sind ein guter Anfang, die Datenlage darzustellen und den Rahmen abzustecken, in dem man sinnvoll behandeln kann. Die IPS macht ausserdem Sitzungen auf internationalen Kongressen, so z.B. auf der IMCAS in Paris (Ende Januar 2016), der AAD in Washington DC (März 2016) und dem 5CC-Kongress in diesem Jahr in Cannes (September 2015). Das Interesse an der Methode «Chemical Peeling» ist international sehr gross. Sollte es auch in der Schweiz, Deutschland und Österreich wieder mehr Dermatologen geben, die Peeling als Methode nicht ihren Kosmetikerinnen und Praxishelferinnen überlassen, sondern die Patienten selbst begleiten, behandeln und sich auf diesem Sektor weiterbilden wollen, würde mich dies freuen!

Herzlichst

PD Dr. med. Claudia Borelli

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